RADS-R (deutsche Übersetzung)

Die Ritvo Autism Diagnostic Scale-Revised (RADS–R)

Die Ritvo Autism Diagnostic Scale – Revised (RADS–R, früher Ritvo Autism Asperger Diagnostic Scale-Revised ,RAADS–R) ist ein klinisch angewendeter Fragebogen mit 80 Items, der dazu dient, Erwachsene mit Autismus zu identifizieren. Die Bewertung ist für erwachsene Männer und Frauen (ab 18 Jahren) mit durchschnittlicher oder überdurchschnittlicher Intelligenz geeignet. 

Bei der hier vorgestellten Variante handelt es sich um seine sorgfältig und möglichst nah am Englischen Original gehaltene Übersetzung. Der Fragebogen dient daher nicht als diagnostisches Verfahren, sondern als wissenschaftlich fundiertes Selbstbeurteilungsinstrument und Screening. Er kann dabei helfen, zu beurteilen, ob eine Autismus-Diagnostik durch eine Fachperson angestrebt werden sollte.

Durchführung

Der Fragebogen beschreibt Lebenserfahrungen und Persönlichkeitsmerkmale, die eventuell auf dich zutreffen. Kreuze jeweils an, was zutrifft.

 

Wichtig: Damit dir die Ergebnisse des Fragebogens zugesendet werden können, gib bitte deine Emailadresse ein. Falls du das nicht möchtest, kannst du am Ende des Tests einen Screenshot von deinen Ergebnissen machen.

RADS-R
1. Ich bin ein mitfühlender Mensch.
2. Ich verwende oft Worte und Redewendungen aus Filmen und aus dem Fernsehen in Gesprächen.
3. Ich bin oft erstaunt, wenn andere mir sagen, dass ich unhöflich war.
4. Manchmal spreche ich zu laut oder zu leise, und es ist mir nicht bewusst.
5. Ich weiß oft nicht, wie ich mich in sozialen Situationen verhalten soll.
6. Ich kann mich gut in andere Personen hineinversetzen.
7. Es fällt mir schwer, die Bedeutung mancher Redewendungen zu verstehen, zum Beispiel „ich hüte dich wie meinen Augapfel“.
8. Ich rede nur gern mit Leuten, die meine speziellen Interessen teilen.
9. Ich fokussiere mich mehr auf die Details als auf das Ganze.
10. Ich bemerke immer, wie sich Essen in meinem Mund anfühlt. Dies ist mir wichtiger als der Geschmack.
11. Ich vermisse meine engen Freunde oder meine Familie, wenn wir lange Zeit getrennt sind.
12. Manchmal kränke ich andere, indem ich sage, was ich denke - selbst wenn ich dies nicht beabsichtige.
13. Ich denke gerne über Dinge nach, die mich interessieren, und spreche am liebsten über genau solche Themen.
14. Ich gehe lieber alleine in einem Restaurant essen, als mit jemandem, den ich kenne.
15. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es wäre, jemand anderes zu sein.
16. Mir wurde gesagt, dass ich ungeschickt oder unkoordiniert bin.
17. Andere halten mich für eigenartig oder anders.
18. Ich erkenne, wenn Freunde Trost brauchen.
19. Ich bin sehr empfindlich gegenüber der Art, wie sich meine Kleidung anfühlt. Wie sie sich anfühlt, ist mir wichtiger als ihr Aussehen.
20. Ich ahme die Art, wie andere Menschen sprechen und sich verhalten, gerne nach. Das hilft mir, normaler zu erscheinen.
21. Es kann für mich sehr einschüchternd sein, mit mehr als einer Person gleichzeitig zu sprechen.
22. Ich muss mich „normal verhalten“, um anderen Leuten zu gefallen und sie dazu zu bringen, mich zu mögen.
23. Neue Leute zu treffen ist normalerweise einfach für mich.
24. Es verwirrt mich sehr, wenn jemand mich unterbricht, während ich über etwas rede, was mich sehr interessiert.
25. Es ist schwierig für mich, zu verstehen, wie andere Leute sich fühlen, wenn wir uns unterhalten.
26. Ich mag es, Gespräche mit mehreren Leuten zu führen, zum Beispiel beim Essen, in der Schule oder bei der Arbeit.
27. Ich nehme Dinge zu wörtlich und verstehe deshalb oft nicht, was andere wirklich sagen wollen.
28. Es fällt mir sehr schwer zu erkennen, wenn jemand verlegen oder neidisch ist.
29. Manche normale Stoffe oder Oberflächen, die anderen nichts ausmachen, fühlen sich für mich widerwärtig an, wenn sie meine Haut berühren.
30. Es regt mich sehr auf wenn die Art, wie ich Dinge gerne mache, plötzlich verändert wird.
31. Ich wollte oder brauchte nie, was andere Leute eine „intime Beziehung“ nennen.
32. Es fällt mir schwer, ein Gespräch zu beginnen und zu beenden. Ich muss weitermachen, bis ich fertig bin.
33. Ich spreche mit einem normalen Rhythmus.
34. Der gleiche Ton, Stoff oder die gleiche Farbe können plötzlich von sehr ansprechend zu äußerst langweilig wechseln.
35. Die Redewendung „etwas geht mir unter die Haut“ ist mir sehr unangenehm.
36. Manchmal kann der Klang eines Wortes oder ein hoher Ton schmerzhaft für meine Ohren sein.
37. Ich bin ein verständnisvoller Mensch.
38. Ich kann mich nicht in Figuren in Filmen hineinversetzen und fühle nicht, was sie fühlen.
39. Ich kann nicht erkennen, wenn jemand mit mir flirtet.
40. Ich kann mir Dinge, die mich interessieren, in meinem Kopf bis ins kleinste Detail genau vorstellen.
41. Ich führe Listen über Dinge, die mich interessieren, selbst wenn sie keinen praktischen Nutzen haben (zum Beispiel Sportstatistiken, Zugfahrpläne, Kalendertage, historische Fakten und Daten).
42. Wenn ich mich durch meine Sinne überreizt fühle, muss ich mich zurückziehen, um zur Ruhe zu kommen.
43. Ich spreche gerne Dinge mit meinen Freunden durch.
44. Ich kann nicht erkennen, ob jemand an dem, was ich sage, interessiert oder davon gelangweilt ist.
45. Es fällt mir oft schwer, die Gesichtsausdrücke, Hand- und Körperbewegungen einer Person zu deuten, während sie spricht.
46. Ein- und dieselbe Sache (z. Bsp. Kleidung oder die Temperaturen) kann sich für mich zu unterschiedlichen Zeiten ganz unterschiedlich anfühlen.
47. Ich fühle mich sehr wohl beim Daten oder in sozialen Situationen mit anderen.
48. Ich versuche, so hilfsbereit wie möglich zu sein, wenn andere mir von ihren persönlichen Problemen erzählen.
49. Mir wurde gesagt, dass ich eine ungewöhnliche Stimme habe (zum Beispiel flach, monoton, kindlich oder hoch).
50. Manchmal bleibt ein Gedanke oder ein Thema in meinem Kopf hängen, und ich muss darüber sprechen, auch wenn niemand daran interessiert ist.
51. Ich mache oft wiederholte Bewegungen mit meinen Händen, zum Beispiel "Flattern", Stöcke oder Bänder drehen oder mit Sachen vor meinen Augen wedeln.
52. Ich habe mich nie für das interessiert, was die meisten Menschen, die ich kenne, interessant finden.
53. Ich werde für einen einfühlsamen Menschen gehalten.
54. Ich komme mit anderen Menschen zurecht, indem ich einer Reihe von bestimmten Regeln folge, die mir helfen, normal zu wirken.
55. Es fällt mir sehr schwer, in Gruppen zu arbeiten und zu funktionieren.
56. Wenn ich mit jemandem spreche, fällt es mir schwer, das Thema zu wechseln. Wenn die andere Person das tut, kann mich das sehr aufregen und verwirren.
57. Manchmal muss ich mir die Ohren zuhalten, um schmerzhafte Geräusche auszublenden (wie Staubsauger oder Menschen, die zu viel oder zu laut reden).
58. Ich kann mit Leuten plaudern und Smalltalk führen.
59. Manchmal fühlen sich Dinge, die eigentlich schmerzhaft sein sollten, nicht so an (zum Beispiel, wenn ich mich verletze oder meine Hand am Herd verbrenne).
60. Im Gespräch mit jemandem fällt es mir oft schwer zu erkennen, wann ich mit Reden dran bin und wann ich zuhören sollte.
61. Diejenigen, die mich gut kennen, halten mich für einen Einzelgänger.
62. Ich spreche in der Regel in einem normalen Tonfall.
63. Ich mag es, wenn alles jeden Tag genau gleich bleibt, und selbst kleine Änderungen in meinen Routinen irritieren mich..
64. Es ist mir ein Rätsel, wie man Freundschaften schließt und soziale Kontakte pflegt.
65. Wenn ich gestresst bin, beruhigt es mich, mich zu drehen oder auf einem Stuhl zu schaukeln.
66. Der Ausdruck „Er trägt sein Herz auf der Zunge“ ergibt für mich keinen Sinn.
67. Wenn ich an einem Ort bin, an dem es viele Gerüche, verschiedene Oberflächen, Geräusche oder grelles Licht gibt, fühle ich mich ängstlich oder verunsichert.
68. Ich kann erkennen, wenn jemand etwas sagt, aber etwas anderes meint.
69. Ich bin gerne so oft wie möglich allein.
70. Ich ordne meine Gedanken in meinem Kopf wie auf Karteikarten und finde die passenden, indem ich die „Stapel“ durchgehe und die richtige heraussuche (oder auf eine andere einzigartige Weise).
71. Das gleiche Geräusch erscheint mir manchmal sehr laut oder sehr leise, obwohl ich weiß, dass es sich nicht verändert hat.
72. Ich genieße es, Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden beim Essen und Reden zu verbringen.
73. Ich kann Dinge, die ich nicht mag (wie Gerüche, Texturen, Geräusche oder Farben), nicht ertragen.
74. Ich mag es nicht, umarmt oder gehalten zu werden.
75. Wenn ich irgendwohin gehe, muss ich einen vertrauten Weg nehmen, sonst kann ich leicht durcheinander geraten und mich unwohl fühlen.
76. Es fällt mir schwer herauszufinden, was andere von mir erwarten.
77. Ich habe gerne enge Freunde.
78. Andere sagen mir, dass ich zu viele Details gebe.
79. Leute sagen mir oft, dass ich peinliche Fragen stelle.
80. Ich neige dazu, auf die Fehler anderer hinzuweisen.
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Quelle

Ritvo, R., Ritvo, E., Guthrie, D., Yuwiler, A., Ritvo, M., & Weisbender, L. (2008). A scale to assist the diagnosis of Autism and Asperger’s disorder in Adults (RAADS): A pilot study. Journal of Autism and Developmental Disorders, 38(2), 213–223.  doi: 10.1007/s10803-010-1133-5

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